Geschichtliches

1586 bis 1593 wurde die Friedrichsburg von Pfalzgraf Friedrich errichtet und nach seinem Erbauer benannt.

Friedrich wurde am 11. August 1557 als 4. Sohn des Pfalzgrafen Wolfgang von Zweibrücken-Veldenz (Stammvater des Hauses Zweibrücken) im rheinpfälzischen Meisenheim geboren. Nach dem Tode seines Vaters 1569 erhielt der noch minder­jährige Friedrich das Pflegamt Flossenbürg mit den  Märkten Floss und Vohenstrauß und dazu den pfalz-neuburgischen Teil von Parkstein-Weiden. Friedrich verbrachte seine Kindheit und Jugend größtenteils im Neuburger Schloss, wo er eine gute standesgemäße Ausbildung erhielt. Nach erlangter Volljährigkeit trat er 1581 sein Erbe an.

Pfalzgraf Friedrich vermählte sich am 26. Februar 1587 mit Katharina - Sophia und residierte anfangs in Weiden. Der Ehe entsprossen 3 Kinder, die jedoch alle kurze Zeit nach ihrer Geburt verstarben. 1593 übersiedelte das Herrscherehepaar in ihre neue Residenz nach Vohenstrauß. Der Markt Vohenstrauß erlebte als Residenzort einen sichtlichen wirtschaftlichen Aufschwung.

Am 17. Dezember 1597 starb Friedrich auf der Friedrichsburg. Nach seinem Tode diente das Schloss als Witwensitz für die Pfalzgräfin. Mit ihrem Tode am 10. Mai 1608 endete die Residenzzeit für Vohenstrauß.

In der Folgezeit diente die Friedrichsburg vorübergehend als Wohnung für den Pfleger von Floss und Vohenstrauß. In den Jahren 1659 bis 1661 wurde die Friedrichsburg und die dazugehörigen Gebäude restauriert.

Im 19. Jahrhundert war das Schloss Sitz verschiedener Ämter. 1809 wurde der Sitz des Landgerichtes von Burgtreswitz durch eine von Freiherr von Montgelas unterzeichnete Erschließung in die Burg verlegt. Das damalige Landgericht war nach heutigen Begriffen untere Verwaltungsbehörde des Staates, die das Polizeiwesen und die niedere Gerichtspflege wahrnahm. 1842 kam noch das Rentamt dazu. Seit 1862 waren dort das Bezirksamt und das Rentamt, dann das Vermessungsamt und später bis 1972 das Landratsamt untergebracht.

Frühere Nutzung des Schlosses

Zunächst war das Schloss
eine Wittelsbacher Residenz,
Sitz des Pfalzgrafen Friedrich
aus der Linie Zweibrücken-Veldenz. 

Nachdem er zunächst das "Feste Haus" in Weiden repräsentativ ausbauen lassen wollte, was an seinem kurpfälzischen Mitregenten scheiterte, kaufte er 1585 von Peter Sperls Witwe den "Grundt und Poden, darauf das Hauß Fridrichsburg erbauet ist sambt Hofgarten".


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Lange konnte er sich an seinem Schloss nicht erfreuen, denn schon 1597 starb er. Vohenstrauß blieb Witwensitz, die Herrschaftsrechte fielen an Pfalz-Neuburg. 1608 starb auch die Pfalzgräfin, Herzogin Katharina Sophia, das Schloss diente dem Pfleger fortan als Amtssitz.

Unter anderem wurde über eine spätere Nutzung berichtet:

"1733 nach dem Tod ihres Mannes, Herzog Johann Christian von Sulzbach, stattet die Herzogin Eleonore Philippine das Schloß mit kostbarem Mobiliar aus. Sie plant sogar, die Friedrichsburg als fürstlichen Witwensitz in ein Klein-Versailles umzuwandeln."

Im 19. Jahrhundert wurde es Sitz verschiedener Ämter, bis 1972 diente der Bau als Landratsamt des Landkreises Vohenstrauß.
 

Friedrichsburg mit der "Stattlichkeit eines Landschlosses der Renaissance"

In einem Reisebericht des 17. Jahrhunderts beschreibt ein Balthasar de Monconys (vor 1665) seine Reise zwischen Böhmen und Franken:

"Den gantzen Vormittag biß 1. Uhr reiseten wir anderthalb Meile / biß in ein Bäyerisch Städtgen / Fodras genannt / allwo wir bey einem Gastwirth speiseten / der seines Handwercks ein Leinweber war. Mitten auf dem Marckte oder der grossen Strasse / woraus die ganze Stadt bestehet / liegt ein sehr schön Schloß / und gantz von selbigen abgesondert / welches / sowol als die Stadt / dem Pfaltzgraffen von Sulzbach zustehet." 

Auch in überregionalen Kunstführern wird unsere Region heute durchaus gewürdigt, dem DuMont-Kunst-Reiseführer ("Oberpfalz, Bayerischer Wald, Niederbayern") imponiert "das Friedrichsburg gen. Renaissanceschloß, das Leonhard Greineisen aus Burglengenfeld entworfen und Hans Reicholt aus Weiden 1586-93 gebaut hat".

August Sieghard zählt in seinem Oberpfalzführer das Renaissanceschloss "zu den bemerkenswertesten und malerischsten Schloßbauten der Oberpfalz".

Für den HB-Kunstführer "Regensburg und die Oberpfalz" ist Vohenstrauß ebenso ein interessantes Ziel: "Auf einer Anhöhe überragt das Schloß Friedrichsburg die mittelalterliche Straßensiedlung. Den stattlichen Schloßbau mit seinen runden Eckbastionen errichtete Pfalzgraf Friedrich von Vohenstrauß gegen Ende des 16. Jahrhunderts." Und weiter: "Eine runde Sache sind nicht nur die Türme von Schloß Friedrichsburg. Der ganze Baukomplex hat die behäbige Stattlichkeit eines Landschlosses der Renaissance.

 Neue Nutzung - Bildungsstätte KAB?

Eine Exkursion des Heimatkundlichen Arbeitskreises am 2. Dezember 1989 führte ins Schloss, um sich eingehend über den Stand der damaligen Sanierungsmaßnahmen an der geplanten zukünftigen KAB-Bildungsstätte zu informieren. Bauing. W. erläuterte bei einem Rundgang durch das Schloss den damals aktuellen Stand der Umbau- und Sanierungsarbeiten: Da die Friedrichsburg in ihrer 400-jährigen Geschichte viele Aus- und Umbauphasen hatte, müssten sich die Architekten hier auf so manche Überraschung einstellen.

Die Sanierungsarbeiten, mit denen am 24. Mai 1989 begonnen wurde, waren im Dachgeschoss nahezu abgeschlossen. Die Besuchergruppe konnte sich davon überzeugen, dass das zweite Obergeschoss fast vollständig zurückgebaut war.

Man war sich einig, dass es für Vohenstauß ein Glücksgriff sei, dass das KAB-Institut ihre Bildungsstätte in die Friedrichsburg verlegen wollte.

Der damalige Institutsleiter Hans Ludwig gab einen kurzen Bericht über die künftige Nutzung der Schlossanlage und gab dem Wunsche auf eine zügige Burgsanierung Ausdruck.

In den Sommermonaten 1990 sollten die Baumeisterarbeiten für die Sanierung der Mauern beginnen. Fest eingeplant für 1990 war auch der Einbau der Haustechnik (Heizung, Sanitäranlagen, Lüftung). Bei gutem Baufortschritt sollten auch die Putzarbeiten im Gebäudeinneren angegangen werden. Nach Abschluss der Sanierung wollte die KAB die Betriebsträgerschaft übernehmen und 1992 ihren Betrieb aufnehmen.

Für die Eröffnung der KAB-Erwachsenenbildungsstätte in der sanierten Friedrichsburg, die im Juli 1992 stattfinden sollte, plante der Heimatkundliche Arbeitskreis eine Ausstellung, die deutlich machen sollte, dass Vohenstrauß - wenn auch nur kurze Zeit - einmal Wittelsbacher Residenz war. Es sollte anders kommen. Das Vorhaben scheiterte 1991 an den gewaltig steigenden Sanierungskosten, die man nicht aufbringen konnte oder wollte.